Was du in diesem Beitrag findest:
Für viele Handwerksbetriebe können Investitionen in Digitalisierung, neue Maschinen oder Energieeffizienzprojekte eine große finanzielle Herausforderung sein. Umso wichtiger sind gut erreichbare, unbürokratische Fördermöglichkeiten.
Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD setzt genau hier an: Er kündigt eine Vereinfachung und Digitalisierung der Förderstrukturen an, zielt auf stärkere Innovationsförderung im Mittelstand – und schafft mit dem Abschluss der Corona-Hilfen neue Klarheit.
Digitale Fördermittel mit weniger Aufwand: Der Zugang soll einfacher werden
Geplant ist eine umfassende Vereinfachung der Förderlandschaft auf Bundesebene. Künftig sollen Förderprogramme gezielter ausgerichtet, vollständig digital beantragt und ohne aufwendige Einzelbelege (z. B. durch Pauschalen) abgewickelt werden können. Entscheidungen über Bewilligungen sollen schneller erfolgen.
Was bedeutet das fürs Handwerk?
Viele Handwerksbetriebe – besonders kleinere – schrecken bislang vor einer Antragstellung zurück, da sie zu kompliziert oder zeitaufwendig ist. Wenn Anträge künftig digital, standardisiert und vereinfacht gestellt werden könnten, wäre die Schwelle deutlich niedriger.
Warum wäre das eine Chance?
Digitalisierung, Innovation, Energieeffizienz: Für all diese Bereiche stehen Fördermittel bereit – nur nutzt sie nicht jeder Betrieb, der es könnte. Ein einfaches und schnelles Verfahren würde gerade kleinen Handwerksbetrieben ermöglichen, staatliche Hilfen häufiger zu nutzen – mit positiver Wirkung auf Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung.
Handwerk mit Ideen: Innovationsförderung soll weiterlaufen
Die neue Bundesregierung plant, bewährte Mittelstandsprogramme zur Innovationsförderung weiter zu stärken. Genannt werden unter anderem das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), INNO-KOM und KMU-innovativ. Auch bei der KfW-Förderung sollen neue Spielräume geschaffen werden.
Was bedeutet das fürs Handwerk?
Betriebe, die neue Technologien entwickeln oder neue Verfahren ausprobieren, könnten weiterhin auf Fördergelder für Forschung und Entwicklung zugreifen. Das gilt beispielsweise fürs Baugewerbe, im Lebensmittelhandwerk oder im Bereich Maschinenbau. Das kann die Innovationskraft im Handwerk deutlich stärken.
Warum wäre das eine Chance?
Wenn die staatliche Förderung gezielt technologische Weiterentwicklungen unterstützt, können sich Betriebe zukunftsfest aufstellen und ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen.
Corona-Hilfen und Solidaritätszuschlag: ein gemischtes Fazit
Die Abwicklung der Corona-Hilfen soll zügig abgeschlossen werden. Dafür wird ein Schwellenwert eingeführt, unter dem Stichprobenprüfungen ausreichen sollen. Beim Solidaritätszuschlag bleibt es hingegen bei der aktuellen Regelung: Eine vollständige Abschaffung ist nicht vorgesehen.
Was bedeutet das fürs Handwerk?
Die abschließende Prüfung der Corona-Hilfen sorgt für Rechtssicherheit – insbesondere bei Firmen und Betrieben, die Förderungen in Anspruch genommen haben. Die Aussicht auf keine oder nur moderate Rückforderungen gibt Planungssicherheit. Dass der Soli weiter erhoben wird, stößt teilweise auf Kritik.
Warum wäre das nur bedingt eine Chance?
Der Abschluss der Hilfsprüfungen ist für viele eine Erleichterung. Beim Solidaritätszuschlag hatten jedoch viele Handwerksbetriebe mit einer weiteren Entlastung gerechnet – insbesondere angesichts gestiegener Energie- und Materialpreise. Insofern bleibt hier eine finanzielle Chance ungenutzt.
Fazit: Neue Förderlogik mit Potenzial
Die Förderpolitik der Bundesregierung könnte vieles erleichtern, was Handwerksbetriebe bisher vom Antrag auf Unterstützung abgehalten hat. Weniger Papierkram, digitale Antragswege, pauschale Abrechnungsmodelle. Kombiniert mit einer Stärkung der Innovationsprogramme ergibt sich daraus ein klarer Impuls für mehr Zukunftsinvestitionen im Handwerk.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch: Nicht jede Stellschraube wird gedreht. Der Verzicht auf eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags wird im Handwerk teilweise als verpasste Gelegenheit gesehen, gerade in einer Zeit hoher Belastungen.
Unterm Strich überwiegen jedoch die Chancen: Wenn die Förderpolitik einfacher, digitaler und zielgerichteter würde, könnten mehr Betriebe davon profitieren – und das Handwerk könnte gestärkt in die Zukunft gehen.
Mit anderen teilen
Für moderne Betriebe
✅ Digital planen ✅ Einfache Dokumentation ✅ Rechtskonforme Zeiterfassung
Das könnte dich auch interessieren
Abonniere unseren Digitalisierungs-Newsletter und bleib immer auf dem Laufenden.
Wir versenden im Monat maximal 1 bis 2 E-Mails.