Redaktion

10.04.2025

5 min

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Der neue Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD bringt viele Vorhaben mit sich, die das Handwerk direkt betreffen – allen voran das große Ziel, bürokratische Lasten konsequent zu reduzieren. Die Ampel steht auf Vereinfachung: Prozesse sollen beschleunigt, Vorschriften gelockert und der Umgang mit Behörden erleichtert werden.

Bürokratieabbau und Entlastung: Rückenwind für das Handwerk

Ein Schwerpunkt des Koalitionsvertrags ist der Abbau bürokratischer Hürden. Von der Abschaffung unnötiger Vorschriften bis hin zur Digitalisierung von Prozessen – die neue Bundesregierung setzt auf Vereinfachung und Vertrauen.

Bürokratiekosten senken: 25 % weniger Belastung

Die baldige Bundesregierung hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Die Bürokratiekosten für Unternehmen sollen innerhalb von vier Jahren um 25 % sinken – für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sogar um 35 %. Das entspräche rund 16 Milliarden Euro Entlastung für die Wirtschaft.

Welche Bedeutung hat das für Betriebe?

Weniger Meldepflichten, vereinfachte Formulare und kürzere Wege bei Genehmigungen bedeuten: Handwerksbetriebe können sich wieder stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Der Verwaltungsaufwand sinkt – das spart Zeit, Nerven und Geld.

Warum ist das eine Chance?

Gerade kleine Betriebe mit begrenzten Ressourcen profitieren überproportional von einer solchen Entlastung. Wenn weniger Stunden mit Formularen verbracht werden müssen, bleibt mehr Raum fürs Kerngeschäft.

Belegausgabepflicht entfällt – Registrierkasse statt Zettelflut

Ab dem 1. Januar 2027 wollen die Koalitionäre die sogenannte Belegausgabepflicht (umgangssprachlich „Bonpflicht“) abschaffen. Stattdessen müssten Betriebe mit einem Jahresumsatz über 100.000 Euro eine Registrierkasse nutzen – also ein elektronisches Kassensystem, das Transaktionen gesetzeskonform aufzeichnet.

Was bedeutet das fürs Handwerk?

Besonders für Verkaufsbetriebe wie Bäckereien oder Metzgereien kann diese Änderung eine spürbare Erleichterung bringen. Die tägliche Ausgabe unzähliger Bons entfiele – und damit auch die damit verbundenen Papierkosten.

Warum ist das eine Chance?

Die Steuerkonformität – also die gesetzeskonforme Aufzeichnung von Umsätzen – bliebe gewahrt, aber die praktische Handhabung würde alltagstauglicher. So entstünde eine gute Balance zwischen Kontrolle und Wirtschaftlichkeit.

Flexiblere Regeln und schnellere Verfahren

Die Koalition kündigt an, das Handwerk mit flexibleren gesetzlichen Rahmenbedingungen, vereinfachten Vergabeverfahren und schnelleren Genehmigungsprozessen zu unterstützen.

Warum ist das wichtig fürs Handwerk?

Öffentliche Aufträge könnten zugänglicher werden, bürokratische Hürden in Genehmigungsverfahren würden abgebaut – insbesondere kleinere Betriebe würden von klareren und weniger aufwändigen Regeln profitieren.

Warum ist das eine Chance?

Wenn sich Betriebe leichter an Ausschreibungen beteiligen könnten und nicht monatelang auf Genehmigungen warten müssten, entstünden neue wirtschaftliche Spielräume. Planungssicherheit und Wettbewerbschancen wären die Folge.

Weniger Dokumentationspflichten – Vertrauen statt Misstrauen

Zukünftig sollen gerade in Handwerk und Handel und der Gastronomie Dokumentations- und Meldepflichten abgebaut werden. Statt flächendeckender Kontrollen setzt die Koalition auf gezielte Sanktionen bei Missbrauch.

Welche Rolle spielt das fürs Handwerk?

Weniger Nachweise bei Themen wie Arbeitszeit, Hygiene oder Mindestlohn könnten im Alltag weniger Aufwand und Bürokratie bedeuten – bestenfalls ohne die Einhaltung der Regeln zu gefährden.

Warum ist das eine Chance?

Korrekt arbeitende Betriebe könnten entlastet werden. Gleichzeitig würde unfairer Wettbewerb durch „schwarze Schafe“ gezielter bekämpft – das stärkt das Vertrauen in faire wirtschaftliche Bedingungen.

Schriftformerfordernisse streichen – digital statt Papierkram

Viele gesetzliche Vorgaben zur Schriftform, insbesondere im Arbeitsrecht, sollen gestrichen werden. Künftig wären also auch elektronische Erklärungen rechtsgültig, etwa bei befristeten Arbeitsverträgen.

Inwiefern profitiert das Handwerk davon?

Der Wegfall von Papieranträgen und handschriftlichen Unterschriften reduziert den bürokratischen Aufwand erheblich – zum Beispiel bei der Vertragsgestaltung oder Behördenkommunikation.

Warum ist das eine Chance?

Die Digitalisierung alltäglicher Prozesse spart Zeit und macht Verwaltungsarbeit effizienter. Gerade in Betrieben ohne eigene Personalabteilung ein echter Gewinn.

Moratorium für Statistikpflichten – erstmal keine neuen Datenlasten

Für mindestens zwei Jahre sollen keine neuen Statistik-Meldepflichten eingeführt werden. Bestehende Verpflichtungen wollen die Koalitionäre auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen.

Hilft das dem Handwerk?

Betriebe müssten vorerst keine neuen Datenstatistiken liefern, wie sie z. B. für Branchenumfragen oder staatliche Auswertungen erhoben werden.

Warum ist das eine Chance?

Viele Betriebe haben mit Personalengpässen zu kämpfen. Ein solches Moratorium könnte die Beschäftigten und Geschäftsführungen sofort entlasten.

Genehmigungsfiktion: „Wer nicht antwortet, stimmt zu“

Zukünftig sollen Verwaltungsverfahren als genehmigt gelten, wenn die zuständige Behörde nicht innerhalb einer bestimmten Frist antwortet – nach Plan von CDU/CSU und SPD soll die sogenannte Genehmigungsfiktion ausgeweitet werden. Eine Genehmigungsfiktion bedeutet, dass ein Antrag als angenommen gilt, wenn keine Antwort innerhalb einer definierten Frist erfolgt.

Welche Bedeutung hat das fürs Handwerk?

Langwierige Wartezeiten bei Bau- oder Betriebsgenehmigungen können so vermieden werden. Betriebe erhalten mehr Planungssicherheit und können schneller loslegen.

Warum ist das eine Chance?

Zeit ist Geld – gerade bei saisonalen Arbeiten oder engen Terminplänen. Wenn das Amt nicht reagiert, zählt das künftig als Zustimmung: ein klarer Vorteil für pragmatisches Handeln.

Import-Umsatzsteuer: Liquidität verbessern durch Verrechnung

Die bisherige Praxis, bei der Einfuhrumsatzsteuer (z. B. bei Maschinen- oder Materialimporten) sofort beim Zoll zu zahlen ist, soll abgeschafft werden. Künftig soll diese Steuer verrechnet und im Rahmen der Umsatzsteuer-Voranmeldung geltend gemacht werden können.

Was bedeutet das fürs Handwerk?

Importierende Betriebe müssen kein Geld mehr vorstrecken, sondern können die Steuer mit ihren anderen Umsatzsteuerverpflichtungen verrechnen – das verbessert die Liquidität.

Warum ist das eine Chance?

Weniger Kapitalbindung bedeutet mehr finanzieller Spielraum – etwa für Investitionen oder Personal. Das kann für wachstumsorientierte Handwerksbetriebe einen echten Unterschied machen.

Fazit: Bürokratieabbau als Hebel fürs Handwerk

Mit dem Ziel, die Bürokratiekosten deutlich zu senken, setzt die Koalition ein starkes Signal in Richtung Handwerk. Viele geplante Maßnahmen könnten im Alltag handfester nicht sein. Besonders kleine und mittelständische Betriebe würden profitieren: durch weniger Papierkram, mehr Planungssicherheit und spürbar geringere Verwaltungslasten.

Das schafft nicht nur Luft für das operative Geschäft, sondern auch Raum für Innovation, Wachstum und neue Aufträge. Wenn die Vorhaben konsequent umgesetzt werden, könnten sie zu einem echten Modernisierungsschub für das Handwerk führen. Die Koalition muss allerdings erst noch beweisen, dass es nicht nur schöne Worte sind.

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