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Allerorts wird über den Fachkräftemangel im Handwerk gesprochen. Beklagt wird auch, dass viele Ausbildungsplätze leer bleiben. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie viel Azubis im Handwerk überhaupt verdienen können.
Stechen Gewerke mit besonders hohen Ausbildungsgehältern hervor? Wo finden sich die Spitzenreiter und wo ist die Ausbildungsvergütung vergleichsweise gering? Und wovon hängt das eigentlich ab? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen kurz und knapp zusammengestellt.
Wie hoch ist das allgemeine Niveau bei der Ausbildungsvergütung?
Die Gehälter in der Handwerksausbildung sind je nach Beruf sehr unterschiedlich, haben aber zuletzt deutlich angezogen. 2024 erhielten Azubis in tarifgebundenen Handwerksbetrieben in Westdeutschland durchschnittlich 1.133 Euro brutto im Monat über alle Lehrjahre.
In Ostdeutschland lag der Durchschnitt sogar bei 1.135 Euro pro Monat. Damit sind Ost- und Westdeutschland bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen nahezu gleichauf – ein wichtiger Meilenstein, weil Ost-Azubis früher teilweise deutlich schlechter dran waren.
Seit der Jahrtausendwende haben sich die Ausbildungsgehälter im Handwerk damit übrigens mehr als verdoppelt.
Wer sind die Top-Verdiener unter den Handwerks-Azubis?
Die oben genannten Zahlen sind Durchschnittswerte. Einige Handwerksberufe stechen mit besonders hohen Lehrlingsvergütungen hervor. Doch welche Azubis verdienen im Handwerk am meisten?
Rohrleitungsbauer/innen im letzten Ausbildungsjahr führen die Rangliste mit etwa 1.349 Euro monatlich an, dicht gefolgt von Milchtechnolog/innen mit gut 1.347 Euro. In den Top 5 der höchsten Ausbildungsgehälter im Handwerk finden sich außerdem Straßenbauer/innen mit rund 1.308 Euro monatlich und Beton- und Stahlbetonbauer/innen, die am Ende ihrer Lehre ein monatliches Durchschnittseinkommen von 1.304 Euro erhalten.
Diese vergleichsweise hohen Azubi-Gehälter finden sich oft in Bau- und Industriegewerken, wo Tarifverträge traditionell bessere Vergütungen vorsehen.
Welche Azubis haben die geringsten Ausbildungsgehälter im Handwerk?
Am unteren Ende der Skala liegen vor allem einige dienstleistungsorientierte Handwerke. Ein klassisches Beispiel sind Friseur/innen in Ausbildung – hier beträgt die tarifliche Vergütung teils rund 719 Euro im Monat. Auch Maler/innen, Lackierer/innen oder Bodenleger/innen gehören zu den Berufen mit niedrigerer Azubi-Vergütung. Insgesamt gibt es eine erhebliche Spannweite: Welche Handwerksausbildung das beste Gehalt bietet, hängt vom Gewerk ab. Der Unterschied kann jedenfalls fast 600 Euro betragen.
Was beeinflusst die Ausbildungsgehälter im Handwerk?
Die Unterschiede bei Ausbildungsgehältern beruhen zum Teil auf denselben Faktoren wie die späteren Festgehälter. So wirken beispielsweise Tarifbindung und Region schon in der Ausbildung.
In Baden-Württemberg verdienen Azubis im Durchschnitt mit am meisten. Auch ein Stadtstaat wie Hamburg liegt vorn. Zudem steigen die Vergütungen mit jedem Lehrjahr an – Auszubildende im 3. Lehrjahr erhalten deutlich mehr als im 1. Jahr. Insgesamt wurden die Ausbildungsgehälter in den letzten Jahren spürbar erhöht, um die Lehrberufe attraktiver zu machen. Die durchschnittliche Steigerung der Ausbildungsgehälter im Handwerk betrug 6,3 Prozent seit Erhebung der Zahlen nach der Wiedervereinigung.
Fazit: Lohnt sich die Ausbildung im Handwerk finanziell?
Die Ausbildungsgehälter im Handwerk sind je nach Beruf sehr unterschiedlich, haben sich aber in den letzten Jahren deutlich verbessert. 2024 lagen die durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen in Ost- und Westdeutschland erstmals nahezu gleichauf – ein wichtiger Schritt zur Angleichung. Baugewerbe und Industriehandwerke bieten oft die höchsten Vergütungen, während dienstleistungsorientierte Handwerke meist weniger zahlen. Faktoren wie Tarifbindung, Region und Lehrjahr beeinflussen die Höhe der Vergütung erheblich. Insgesamt ist die Tendenz klar: Die Azubi-Gehälter steigen, um die Ausbildung im Handwerk attraktiver zu machen.
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