Gehälter im Handwerk: Was verdient ein Handwerker in Deutschland?

Gehälter im Handwerk: Was verdient ein Handwerker in Deutschland?

Bjørn

06.03.2025

4 min

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Das Einkommen spielt eine große Rolle bei der Berufswahl. Auch im Handwerk. Und dank Fachkräftemangel und Professionalisierung heißt es von Handwerksverbänden und Betrieben heute sogar oft: Im Handwerk kannst du mehr verdienen als mit einem Studium.

Stimmt das?

Die Antwort darauf und viele weitere Infos findest du bei Craftboxx in unserer Themen-Reihe zu Gehältern im Handwerk.

Welche Faktoren spielen beim Gehalt im Handwerk eine Rolle?

Die Gehälter im Handwerk können sich deutlich unterscheiden. Das hängt zum Beispiel von geltenden Tarifverträgen wie in der Gebäudereinigung ab. Die Berufserfahrung ist auch ein großer Faktor. Auch im Handwerk bringen Fortbildungen Vorteile, wenn es beispielsweise um Solarbetriebe oder Elektriker/innen geht. Unter anderem diese Gewerke sind ein wichtiger Teil der Energiewende. Das Gehalt orientiert sich also auch am konkreten Handwerk. Die Höhe des Gehalts hängt außerdem oft mit der Betriebsgröße zusammen. Und nicht zuletzt spielen wie bei allen Berufen regionale Unterschiede beim Gehalt eine Rolle.

Was bringen Tarifverträge beim Gehalt?

Tarifgebundene Betriebe zahlen in der Regel höhere Löhne. Nur rund 42 Prozent der Handwerker sind Stand 2022 in tarifgebundenen Unternehmen beschäftigt – diese erhalten im Schnitt 844 Euro brutto mehr pro Monat als Handwerker/innen ohne Tarifvertrag. In tariflich geregelten Berufen gibt es abhängig vom Erfahrungslevel feste Lohnstufen. Das sorgt für Transparenz und Planungssicherheit.

Wie wirkt sich die Berufserfahrung aufs Gehalt aus?

Die Berufserfahrung hat großen Einfluss auf das Gehalt. Berufseinsteiger/innen und Auszubildende verdienen deutlich weniger als erfahrene Fachkräfte mit vielen Berufsjahren. Mit zunehmender Erfahrung steigen Verantwortung und Spezialwissen. Das spiegelt sich dann auch in höheren Lohnstufen oder individuellen Gehaltssteigerungen wider.

Welche Gehaltssteigerungen sind durch bessere Qualifikationen & Weiterbildung möglich?

Höhere Abschlüsse und zusätzliche Qualifikationen führen zu deutlich besseren Verdienstmöglichkeiten. Zu den wichtigsten Qualifizierungsmöglichkeiten zählen:

  • der Meisterbrief

  • ein Technikerabschluss

  • der Betriebswirt im Handwerk

Unabhängig vom konkreten Handwerk gilt: Meister verdienen mehr als Gesellen. Und zusätzliche Spezialisierungen oder Fortbildungen zahlen sich finanziell aus.

Welchen Einfluss hat die Betriebsgröße aufs Gehalt?

Die Firmengröße spielt eine große Rolle. Größere Handwerksbetriebe können meist höhere Gehälter zahlen als kleine Familienbetriebe. Schauen wir uns das durchschnittliche Jahresgehalt in Betrieben und Handwerksunternehmen im Überblick an.

  • Betriebe mit weniger als 100 Mitarbeiter/innen:
    Hier liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei ca. 37.600 Euro.


  • Firmen mit bis zu 1.000 Mitarbeiter/innen:
    Betriebe dieser Größe zahlen im Durchschnitt
    ein Jahresgehalt von rund 44.000 Euro.


  • Sehr große Betriebe mit mehr als 20.000 Mitarbeiter/innen:
    Ab einer Größe von 20.000 Mitarbeiter/innen gibt es ein durchschnittliches Jahresgehalt von gut 57.000 Euro.

Woraus ergibt sich dieser Gehaltsunterschied? Große Firmen verfügen oft über höhere Einnahmen. Außerdem haben größere Betriebe häufiger einen Tarifvertrag. In 2023 lag der Anteil an Beschäftigten in tarifgebunden Betrieben:

  • mit 1 bis 4 Beschäftigten bei 14 Prozent

  • mit 21 bis 50 Beschäftigten bei 32 Prozent

  • mit 201 und mehr Beschäftigten bei 62 Prozent.

Gibt es regionale Unterschiede beim Gehalt?

Region und Bundesland beeinflussen das Lohnniveau in Deutschland erheblich. In wirtschaftsstarken Regionen sind Löhne meist höher als in strukturschwächeren Gegenden. Besonders hoch sind die Löhne deshalb im Süden und im Westen der Republik.

Nach mehr als 30 Jahren im wiedervereinten Deutschland besteht noch immer ein Gehaltsgefälle: Laut Stepstone Gehaltsreport 2025 liegt das mittlere jährliche Einkommen in handwerklichen Berufen zwischen 37.000 Euro in Mecklenburg-Vorpommern und 46.250 Euro in Baden-Württemberg.

Eine Gehaltsstudie von Jungheinrich profishop hat 2020 aufgezeigt, dass Handwerker/innen derselben Berufsgruppe im Westen bis zu 15.000 Euro mehr pro Jahr verdienen können als im Osten. Allerdings gleichen sich manche Unterschiede langsam an.

Welchen Einfluss hat die konkrete Berufswahl im Handwerk aufs Gehalt?

Nicht zuletzt hängt das Gehalt vom konkreten Handwerksberuf und der Rolle ab. Körperlich anspruchsvolle oder technisch komplexe Gewerke (etwa im Metall- oder Bauhandwerk) bieten oft höhere Löhne als das dienstleistungsorientierte Handwerk - klassisches Beispiel: Im Friseurhandwerk ist der Lohn geringer als in der Elektroinstallation.

Außerdem machen die Position im Betrieb und der Tätigkeitsbereich einen Unterschied: Eine Bürokraft im Handwerk, also auch der kaufmännische Bereich, wird anders vergütet als gewerblich-technische Mitarbeiter/innen auf der Baustelle oder in der Werkstatt. So liegen die Bürokräfte in Handwerksbetrieben im Schnitt bei ca. 2.300 bis 2.600 Euro brutto monatlich – Werte, die ähnlich sind wie in anderen Branchen für vergleichbare Tätigkeiten.

Fazit: Wie hoch ist das Gehalt im Handwerk?

Das Gehalt im Handwerk variiert stark je nach Tarifvertrag, Erfahrung, Qualifikation, Betriebsgröße und Region. Tarifgebundene Betriebe zahlen besser und mit Meister- oder Technikerabschluss steigen die Verdienstmöglichkeiten deutlich. Große Firmen bieten oft höhere Gehälter als kleine Betriebe. Und auch regionale Unterschiede bestehen weiter: In Süd- und Westdeutschland wird meistens besser gezahlt als im Osten. Zudem verdienen Fachkräfte in technischen und körperlich anspruchsvollen Gewerken oft mehr als in dienstleistungsorientierten Handwerken.

Wer sich weiterbildet und Verantwortung übernimmt, kann im Handwerk in jedem Fall ein attraktives Einkommen erzielen.

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