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Kategorie: Sicherheit / Recht / Betriebsführung
Hallo, im Rahmen unserer Kampagne für den Tag des Handwerks am 21. September 2024 bieten wir diesen Text an. Wir möchten Handwerker mit wertvollen Inhalten unterstützen und die Herausforderungen und Erfolge im Handwerk hervorheben. Zudem haben wir einige spezielle Aktionen geplant, um den Tag noch spannender zu gestalten.
Bricht ein Feuer im Betrieb aus, ist das eine Gefahr für Leib und Leben. Auch wirtschaftliche Schäden sind eine häufige Folge solcher Gefahren. In vielen Fällen lässt sich das Risiko eines Brandes im Betrieb reduzieren. Sollte trotzdem ein Feuer ausbrechen, ist viel gewonnen, wenn alle Beteiligten wissen, was sie tun können und müssen.
Dazu gehören auch Maßnahmen im Vorfeld eines Brandes. Gesetzliche Vorschriften in diesem Bereich verlangen Maßnahmen und Vorbereitungen, die Risiken minimieren. Und schon mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln können Beschäftigte und Arbeitgeber:innen in einem Betrieb viel tun.
Betrieblicher Brandschutz in wenigen Schritten
Den Ausbruch eines Feuers zu verhindern, sollte für alle Beschäftigten und Verantwortlichen im Betrieb absolute Priorität haben. Brände gehören zu den lebensbedrohlichen Gefahren. Auch der wirtschaftliche Schaden ist ein guter Grund, den betrieblichen Brandschutz regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern.
Ursachen von Bränden im Betrieb
Es kann mehrere Ursachen für einen Brand im Betrieb geben. Oft liegt es an einem falschen Umgang mit Gefahrstoffen oder Werkzeugen. Sind Mitarbeitende nicht darüber informiert, wie sie Risiken minimieren, kann das auch einen Brand zur Folge haben. Oft herrscht nämlich mangelndes Bewusstsein für die Gefahren bestimmter Stoffe. Defekte oder überlastete Anlagen gehören ebenfalls zu den häufigsten Gefahrenquellen für einen Brand.
Was sind die häufigsten Ursachen für Brände im Betrieb?
Zahlen zu den häufigsten Brandursachen in Betrieben sind nicht leicht zu finden. Gut dokumentiert sind allerdings die Brandursachen in Deutschland allgemein in den vergangenen Jahrzehnten.
Gut ein Drittel geht auf Fehler oder Probleme mit Elektrizität zurück.
Rund 20 Prozent beruhen auf menschlichem Fehlverhalten.
Etwa zehn Prozent stehen im Zusammenhang mit Überhitzung.
Wiederum gut zehn Prozent haben Brandstiftung zur Ursache.
Gut ein Fünftel fällt unter sonstige Ursachen oder die Ursache ist nicht bekannt.
Und bis zu fünf Prozent aller Brände lassen sich jeweils durch offenes Feuer, feuergefährliche Arbeiten, Selbstentzündung oder Explosion erklären.
Vorbeugender Brandschutz
Das beste Mittel gegen einen Brand im Betrieb ist es, gar kein Feuer ausbrechen zu lassen. Dafür gibt es brandschutztechnische Maßnahmen, die diese Gefahr in vielen Fällen drastisch verringern. Man spricht dabei von baulichem Brandschutz, anlagentechnischem Brandschutz und organisatorischem Brandschutz.
Baulicher Brandschutz
Beim baulichen Brandschutz kommt es darauf an, ein Gebäude möglichst brandsicher zu errichten. Bereit bei der Bausubstanz sollten die Verantwortlichen darauf achten, brandsichere Baustoffe und Bauteile zu verwenden. Die Architektur sollte verschiedene Brandabschnitte zulassen, um die Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern. Um die Gefährdung in einem vom Feuer betroffenen Gebäude zu reduzieren, können Feuerschutztüren helfen. Nicht zu vergessen sind korrekte Informationen über angemessene Flucht- und Rettungswege. Nicht zuletzt müssen Notausgänge und auch Feuerlöscher eindeutig erkennbar sein.
Anlagentechnischer Brandschutz
Anlagentechnischer Brandschutz erfolgt durch verbaute Systeme und Anlagen im Gebäudeinneren. Diese lassen sich nach ihrer Funktion unterteilen.
Durch Brandmelder und Rauchmelder lassen sich Feuer erkennen und melden.
Gefahren zu unterdrücken ist möglich durch Blitzschutzanlagen sowie Überspannungsanlagen.
Sollte es zu einer Gefahrensituation kommen, dient eine ausgeklügelte Sicherheitsbeleuchtung der Orientierung von Personen.
In dieser Lage bieten Feuerschutztüren die Möglichkeit, sich vor ausbrechenden Flammen in Sicherheit zu bringen.
Wenn es ohne Risiko für deine Gesundheit möglich ist, kannst du mit einem Feuerlöscher die Gefahr beseitigen. Ansonsten helfen auch Sprinkleranlagen.
Durch eingerichtete Rauch- und Wärmeabzüge kann der Rauch abziehen, um die Erstickungsgefahr zu reduzieren.
Organisatorischer Brandschutz
Brandschutz lässt sich nicht nur baulich erledigen, sondern auch organisatorisch. Am wichtigsten sind dabei klare Pläne und Verantwortlichkeiten. Das beginnt bei einem betrieblichen Brandschutzkonzept, wie es in Bauordnungen vorgesehen ist. Darin enthalten sind vorbeugende und abwehrende Schutzmaßnahmen.
Dazu gehört auch die Ernennung von Brandschutzbeauftragten, die über die nötigen Qualifikationen verfügen. Um die nötigen Fähigkeiten zu erwerben, empfiehlt sich eine entsprechende Schulung. Die Ernennung von Brandschutzbeauftragten ändert übrigens nichts daran, dass auch Mitarbeitende für den Brandschutz geschult werden müssen. Regelmäßige Übungen zum Feuerlöschen und für Rettungsmaßnahmen sind Pflicht.
Im Weiteren zählen zum organisatorischen Brandschutz von Betrieben noch die Bemühungen, Brandschutzverordnungen aufzustellen und Pläne für den Brandschutz, den Einsatz der Feuerwehr und Alarmpläne zu erstellen. Falls noch nicht geschehen, zählt dazu auch die Kennzeichnung von Fluchtwegen.
Abwehrender Brandschutz
Mitarbeitende und Helfer:innen vor Ort können den abwehrenden Brandschutz unterstützen; letztlich ist das allerdings eine Sache der Feuerwehr. Es ist aber möglich, Beschäftigte im Betrieb dafür auszubilden, dass sie als Brandschutzhelfer:innen die Lage mit absichern.
Was tun, wenn es brennt
Spätestens wenn es brennt, müssen alle Betroffenen wissen, was sie tun können, um sich in Sicherheit zu bringen. Auch Informationen darüber, wie ein Feuer bekämpft werden kann, sind wichtig.
Regelwerke zum Brandschutz
Alle wichtigen Infos zum betrieblichen Brandschutz findest du auch in den entsprechenden Regelwerken.
Das Arbeitsschutzgesetz verlangt, dass Betriebe Beschäftigte vor Brandgefahren schützen. Das schließt eine entsprechende Ausstattung der Arbeitsumgebung ein.
Weitere Regelungen kommen von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Auch das Baurecht kennt in Form von Verordnungen spezielle Vorgaben zum Brandschutz.
Verhalten im Brandfall
Nicht immer lässt sich ein Brand verhindern. Doch auch dann kommt es auf die richtigen Maßnahmen an. Was kannst du tun, um im Brandfall dich selbst und andere Beteiligte am besten zu schützen?
Brand melden
Nicht jeder Brand fällt sofort auf. Sobald du den Brand als solchen erkennst, musst du ihn melden. Nutze hierfür zunächst manuelle Feuermelder, sofern es welche im Gebäude gibt. Direkt als nächstes meldest du den Brand der Feuerwehr unter der Rufnummer 112. Um die Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern, kannst du dir folgendes Frage-Schema merken. Das beschleunigt das Gespräch am Telefon im Notfall erheblich.
Wo ist der Brand?
Was genau ist passiert?
Wer bist du?
Gibt es Verletzte - wenn ja, wie viele?
Gibt es Rückfragen vonseiten der Feuerwehr?
Bleibe unbedingt so lange am Telefon, bis die Leitstelle der Feuerwehr das Gespräch beendet. Bis dahin gibst du der Person am anderen Ende alle Informationen, die du hast.
Schutz suchen
Hast du den Brand gemeldet, musst du dich ruhig, aber zügig in Sicherheit bringen. Präge dir dazu im Vorfeld nach Möglichkeit schon alle Notausgänge ein. Wer auch über andere Fluchtwege Bescheid weiß, hat im Brandfall bessere Chancen, unbeschadet aus dem Gebäude zu kommen. Achte zum Beispiel im Erdgeschoss auf Fenster, die sich öffnen lassen. Nutze niemals ein Fenster in größerer Höhe als Notausgang, wenn sich keine Notleiter in der Nähe befindet. Vermeide die Nutzung von Aufzügen. Es besteht die Gefahr, dass du dich selbst darin einsperrst.
Hast du die Möglichkeit, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen, ohne dich in Gefahr zu bringen? Dann mach das. Verlasse die Situation aber sofort, sobald du in Gefahr gerätst. Mit einem Feuerlöscher kannst du auch Personenbränden begegnen. Oft verringerst du das Verletzungsrisiko damit im Vergleich zu einer Löschdecke.
Betriebliche Sicherheitskonzepte
Betriebe können im Vorfeld viel tun, damit alle Beschäftigten im Brandfall gut reagieren. Ein umfassendes betriebliches Sicherheitskonzept kann hier frühzeitig Abhilfe schaffen und Sicherheit erhöhen.
Flucht- und Rettungspläne
Im Alltag vielleicht kaum wahrgenommen bieten aushängende Flucht- und Rettungspläne eine große Unterstützung im Brandfall. Sie sollten gut sichtbar hängen und die Positionen von Brandmeldern, Feuerlöschern und anderen brandabwehrenden Anlagen beinhalten. Auch Notausgänge, Fluchtwege und Sammelplätze sollten auf dem Rettungsplan verzeichnet sein.
Brandschutz-Unterweisungen
Brände sind Ausnahmesituationen. Damit alle Betroffenen Bescheid wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist, sollte es eine jährliche Brandschutz-Unterweisung im Betrieb geben. Die gesetzliche Pflicht dazu für Arbeiteber:innen ergibt sich aus § 10 des Arbeitsschutzgesetzes sowie § 4 der DGUV Vorschrift 1. Außerdem sollten regelmäßige Brandschutzübungen stattfinden. So können Beschäftigte das richtige Verhalten im Brandfall lernen.
Nicht vergessen: Erste Hilfe
Bringe dich niemals selbst in Gefahr. Wenn das sichergestellt ist, hilf verletzten Personen. Dazu genügen schon die einfachen Erste-Hilfe-Kenntnisse aus der Führerscheinprüfung. Sollte das schon sehr lange her sein, empfehlen wir eine Auffrischung. Generell bietet es sich an, dass alle Mitarbeitenden einen Erste-Hilfe-Kurs belegen. Versuch das als Chef:in zu unterstützen.
Bei Erste-Hilfe-Maßnahmen gilt:
unbedingt Ruhe bewahren
auf die eigene Sicherheit achten
andere Personen aus dem Gefahrenbereich bringen
Notruf absetzen
Mit diesen einfachen Maßnahmen kannst du schon viel bewirken.
Brandschutzbeauftragte bestellen
Oft lässt sich das Risiko gefährlicher Situationen schon dadurch verringern, dass jemand den Hut aufhat. Dieser Gedanke steht auch hinter der Ernennung von Brandschutzbeauftragten. Eine solche Person zu ernennen, ist immer sinnvoll. Ob du das in deinem Betrieb tun musst, hängt von verschiedenen Dingen ab.
Welche Betriebe brauchen Brandschutzbeauftragte
Besteht in deinem Betrieb ein hohes Brandrisiko? Dann ist es wichtig, einen Beauftragten zu ernennen, um voll versichert zu sein.
Wie wird man Brandschutzbeauftragter?
Du musst Brandschutzbeauftragte für deinen Betrieb schriftlich bestellen. Ein Brandschutzbeauftragter kann im eigenen Betrieb beschäftigt sein oder extern beauftragt werden. Auch externe Brandschutzbeauftragte unterstehen deiner Führung. Sie sind beratend tätig, die Verantwortung für die Umsetzung von Maßnahmen trägst du.
Hat jemand aus deinem Team Interesse an der Position des Brandschutzbeauftragten? Er kann einen entsprechenden Lehrgang absolvieren. Darin lernt er die rechtlichen Bedingungen zum Brandschutz kennen. Zur Ausbildung gehört die Qualifizierung im Brandschutzmanagement und die Brandlehre. Außerdem dient der Lehrgang dazu, den künftigen Brandschutzbeauftragten über vorbeugende Brandschutzmaßnahmen zu informieren.
Dazu zählen der bauliche, der anlagentechnische und der organisatorische Brandschutz. Zur Weiterbildung gehören zudem das Wissen um Explosions- und Brandrisiken und praktische Übungen in der Brandbekämpfung. Außerdem werden Teilnehmende darin geschult, mit Feuerwehr und anderen wichtigen Beteiligten zusammenzuarbeiten.
Was sind die Aufgaben von Brandschutzbeauftragten?
Brandschutzbeauftragte sollen den betrieblichen Brandschutz vorantreiben. Sie unterstützen bei Maßnahmen und beraten. Außerdem überprüfen sie den bestehenden Brandschutz. Dazu gehören die Fluchtwege und Rettungswege im Gebäude bzw. auf dem Gelände. Bei Umbauten zählen Brandschutzbeauftragte zu den ersten Ansprechpersonen, um eventuelle Risiken frühzeitig im Blick zu haben. Ansprechperson sind sie auch für Schulungen und Unterweisungen von Mitarbeitenden im Hinblick auf den Brandschutz.
Brandschutzbeauftragte oder Brandschutzhelfer?
Während Brandschutzbeauftragte jederzeit den Brandschutz im Blick haben und sich für dessen Umsetzung einsetzen, sind Brandschutzhelfer:innen vor allem im Brandfall im Einsatz. Sie helfen bei der korrekten Verwendung von Feuerlöschern und anderen Brandbekämpfungsmitteln. Und sie unterstützen die Evakuierung, wenn es im Gebäude zu einem Brand kommt. Brandschutzhelfer:innen stellen sicher, dass die Löscheinrichtungen funktionieren, wissen, wo Wasseranschlüsse für die Feuerwehr liegen und kennen die Position von Feuermeldern und Feuerlöschern. Sie unterstützen außerdem Alarmübungen im Vorfeld.
Allgemeine Sicherheitstipps
Ein Brand im Betrieb gehört zu den größten Gefahren. Neben den Maßnahmen im Brandfall gibt es allerdings auch ein paar andere Tipps, die du beachten solltest. Generell empfehlen wir eine regelmäßige Beurteilung möglicher Gefahrenquellen in der Firma. Dokumentiere das und weise alle im Team gezielt darauf hin.
Unterweisungen, Schulungen und Kurse spielen im Brandschutz eine große Rolle, können aber auch darüber hinaus sinnvoll sein. Sei es im Umgang mit gefährlichen Stoffen oder ein Auffrischungskurs in Erster Hilfe.
Im Handwerk spielt auch das Thema Persönliche Schutzausrüstung (PSA) eine große Rolle. Hier geht es um Schutz fürs Gehör, das Augenlicht und den Körper von Beschäftigten insgesamt. Das reicht von Ohrenschützern über Schutzbrillen bis hin zu Sicherheitsschuhen und Handschuhen.
Um Risiken zu vermeiden, solltest du außerdem immer für eine saubere und ordentliche Arbeitsumgebung sorgen. Auch die Bedienung von Maschinen und die Verwendung von Werkzeugen ist sicherer, wenn diese gepflegt und gut gewartet sind und ordentlich verstaut.
Weit gefasst spielen auch gesundheitliche Vorbeugemaßnahmen eine Rolle bei der innerbetrieblichen Sicherheit. Achte auf ergonomische Arbeitsplätze und schaffe ein Arbeitsumfeld, das psychologische Belastungen vermeidet.
Fazit: Brandschutz im Betrieb - Wissen was zu tun ist
Ein umfassender Brandschutz im Betrieb ist unerlässlich, um die Sicherheit der Beschäftigten und den Schutz des Unternehmens zu gewährleisten. Vorbeugende Maßnahmen und klare Verhaltensregeln im Brandfall sind entscheidend, um Brände zu verhindern und im Ernstfall effektiv zu handeln.
Gesetzliche Vorschriften unterstützen diese Maßnahmen und helfen, Risiken zu minimieren. Wichtige Schritte umfassen die regelmäßige Überprüfung und Wartung technischer Anlagen, Schulungen von Mitarbeitenden sowie die Implementierung baulicher, anlagentechnischer und organisatorischer Brandschutzmaßnahmen.
Im Brandfall ist es entscheidend, dass alle Beteiligten genau wissen, wie sie sich verhalten müssen, um sich und andere zu schützen. Durch ein gut durchdachtes Brandschutzkonzept und regelmäßige Übungen können Betriebe ihre Sicherheit erheblich steigern und die Folgen eines Brandes minimieren.
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