Bjørn

24.07.2024

12 min

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Das Risiko von Bränden wird von vielen Betrieben unterschätzt. Und trotz gesetzlicher Vorschriften weisen viele Firmen nur einen mangelhaften Brandschutz auf. Dabei ist die Gefahr real und Brände und Explosionen führen in etlichen Fällen direkt oder mittelfristig in die Insolvenz. Grund genug, sich noch einmal mit den Vorschriften auseinanderzusetzen. Unser Fokus in diesem Beitrag liegt auf vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzmaßnahmen. Du erfährst hier, was Du tun kannst, um Feuer effektiv zu verhindern.

Wie groß ist die Gefahr von Bränden wirklich?

Brände gehören zu den größten Risiken für eine Firma. Feuer kann in Sekunden ausbrechen und in Minuten unkontrollierbar sein. Ohne wirksame Brandschutzmaßnahmen sind Menschenleben und Sachwerte gefährdet.

Wie groß ist der Schaden von Bränden?

Die Zahlen sprechen für sich: Feuer- und Explosionsschäden zählen weltweit zu den häufigsten und teuersten Schadensereignissen in den Firmen. Eine Analyse der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zeigt, dass Feuer und Explosionen zwischen 2017 und 2021 mit 21 Prozent die führende Ursache für Versicherungsschäden in Unternehmen waren. Die durchschnittlichen Kosten pro Feuerschaden belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro.

Doch der finanzielle Schaden geht weit über die unmittelbaren Sachverluste hinaus. Laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier führen jährlich rund 200 Großbrände in deutschen Betrieben zu Sachschäden von etwa 2,5 Milliarden Euro. Folgeschäden wie Betriebsunterbrechungen, Kundenverluste und Imageeinbußen schlagen mit 25 Milliarden Euro jährlich zu Buche. Besonders alarmierend: 43 Prozent der betroffenen Unternehmen melden bereits kurz nach einem Brand Insolvenz an, weitere 28 Prozent überleben die folgenden drei Jahre nicht.

Herausforderungen in Betrieben

Trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es in vielen Betrieben erhebliche Defizite im Brandschutz. Häufig fehlen präventive Maßnahmen, Mitarbeiter/innen sind unzureichend geschult oder potenzielle Brandrisiken werden unterschätzt. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) besteht Nachholbedarf bei der Umsetzung gesetzlicher Brandschutzvorgaben. Fehlende Brandschutzkonzepte, veraltete Feuerlöschsysteme oder unklare Notfallpläne können im Ernstfall fatale Folgen haben. Aktiver Brandschutz ist deshalb für jeden Betrieb zentral.

Welche Gesetze und Vorschriften gibt es zum Brandschutz?

Brandschutz im Betrieb ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch eine gesetzliche Pflicht. Unternehmen müssen klare Vorgaben einhalten, um Mitarbeiter/innen zu schützen und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Die wichtigsten Vorschriften betreffen den baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz.

Wichtige gesetzliche Grundlagen

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Arbeitgeber/innen sind verpflichtet, Maßnahmen zur Brandverhütung zu ergreifen und Beschäftigte regelmäßig zu unterweisen.

  • Landesbauordnungen (LBO): Regeln den baulichen Brandschutz; etwa Fluchtwege, Feuerwiderstandsklassen von Baustoffen und Brandmeldeanlagen.

  • DGUV-Vorschriften: Verpflichten Betriebe zu regelmäßigen Brandschutzschulungen, Wartung von Feuerlöschern und sicheren Elektroinstallationen.

Branchenabhängige Besonderheiten

Bestimmte Branchen unterliegen besonderen Vorschriften:

  • Baugewerbe: Besondere Schutzmaßnahmen für Schweiß- und Lötarbeiten.

  • Chemie- und Elektroindustrie: Strenge Vorgaben zum Explosionsschutz und zur Lagerung gefährlicher Stoffe.

  • Gastronomie & Hotellerie: Feuerlöscherpflicht in Küchen, gesicherte Fluchtwege.

Pflichten für Arbeitgeber/innen und Beschäftigte

Brandschutz im Betrieb ist eine gemeinsame Verantwortung. Arbeitgeber/innen müssen Schutzmaßnahmen bereitstellen, Beschäftigte zur Prävention beitragen.

Pflichten der Arbeitgeber/innen

Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, Brandschutzausrüstung bereitzustellen, ein Brandschutzkonzept zu erstellen und regelmäßige Schulungen durchzuführen. Feuerlöscher, Rauchmelder und Fluchtwege müssen gewartet und jederzeit funktionsfähig sein.

Pflichten der Beschäftigten

Mitarbeiter/innen müssen Brandschutzvorschriften einhalten, Gefahrenquellen melden und an Unterweisungen teilnehmen. Im Notfall ist das richtige Verhalten entscheidend – dazu gehören Evakuierung nach Plan und gegebenenfalls Erste Hilfe.

Was bedeutet die Pflicht zur Erstellung eines Brandschutzkonzepts?

Das Brandschutzkonzept dient der Vorbeugung und dem Handeln im Ernstfall. Von der Risikoanalyse bis zum Evakuierungsplan ist das Ziel, Brände zu verhindern. Wenn trotzdem ein Feuer ausbricht, geht es darum, dass alle Betroffenen handlungsfähig sind. Zudem verlangen die gesetzlichen Vorgaben, dass Betriebe klare Notfallpläne erstellen.

Warum ist ein Brandschutzkonzept notwendig?

Brände gehören zu den größten Bedrohungen für Unternehmen. Sie gefährden die Sicherheit von Mitarbeiter/innen und verursachen hohe Sachschäden. Ein durchdachtes Brandschutzkonzept hilft, Risiken zu minimieren und im Ernstfall richtig zu reagieren. So sorgst du dafür, dass Gefahrenquellen erkannt, Schutzmaßnahmen definiert und Evakuierungswege festgelegt werden.

Wichtige Bestandteile eines Brandschutzkonzepts

Besonders wichtig ist also ein planvolles Vorgehen. Deshalb beinhalten Brandschutzkonzepte üblicherweise verschiedene Phasen bzw. Aspekte der Gefahr durch einen Brand.

  • Risikoanalyse: Identifikation von Brandgefahren durch Maschinen, Chemikalien oder elektrische Anlagen.

  • Vorbeugender Brandschutz: Einsatz von Brandschutztüren, Feuerlöschern, Alarmanlagen und regelmäßigen Schulungen.

  • Notfall- und Alarmierungsplan: Klare Meldewege, Alarmierungsmaßnahmen und Zuständigkeiten im Brandfall.

  • Evakuierungskonzept: Festlegung von Fluchtwegen, Notausgängen und Sammelstellen sowie regelmäßige Evakuierungsübungen.

Wer braucht ein Brandschutzkonzept?

Ein Brandschutzkonzept solltest du also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gehört eine vernünftige Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten vor Ort dazu. Und du musst für viele Gefahren vorsorgen. Trotzdem ist ein Brandschutzkonzept nicht für jeden Betrieb nötig. Wichtig ist es für folgende Fälle:

  • Betriebe mit hohem Brandrisiko (z. B. Industrie, Baugewerbe, Lagerhäuser).

  • Unternehmen mit vielen Mitarbeiter/innen oder Kundenverkehr (z. B. Hotels, Büros, Einkaufszentren).

  • Einrichtungen mit besonderen Schutzanforderungen (z. B. Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen).

Kleine Betriebe kommen hingegen mit einer einfachen Brandschutzordnung aus. Größere Unternehmen benötigen detaillierte Konzepte mit festgelegten Verantwortlichkeiten und regelmäßigen Kontrollen. Ein gut durchdachtes Brandschutzkonzept trägt maßgeblich zur Sicherheit im Betrieb bei und etabliert wichtige Brandschutzmaßnahmen in einer Firma.

Brandschutzbeauftragte und Brandschutzhelfer/innen

Der Brandschutz im Betrieb erfordert klare Zuständigkeiten. Brandschutzbeauftragte und Brandschutzhelfer/innen übernehmen dabei zentrale Rollen. Während Brandschutzbeauftragte für die Planung und Organisation des Brandschutzes verantwortlich sind, kümmern sich Brandschutzhelfer/innen um Erstmaßnahmen im Ernstfall.

Aufgaben eines Brandschutzbeauftragten

Brandschutzbeauftragte sind zentrale Ansprechpersonen für den vorbeugenden Brandschutz. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Brände zu verhindern und den Ernstfall zu koordinieren.

  • Überprüfung des Brandschutzkonzepts: Regelmäßige Kontrolle, ob Brandschutzmaßnahmen aktuell und wirksam sind. Dazu gehören die Analyse von Fluchtwegen, die Funktionalität von Feuerlöscheinrichtungen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

  • Beratung der Geschäftsleitung: Unterstützung bei der Umsetzung gesetzlicher Brandschutzanforderungen und Optimierung bestehender Sicherheitsmaßnahmen.

  • Schulung von Mitarbeiter/innen: Organisation und Durchführung von Brandschutzunterweisungen, um sicherzustellen, dass alle Beschäftigten wissen, wie sie sich im Brandfall richtig verhalten.

  • Kontrolle von Brandschutzeinrichtungen: Regelmäßige Überprüfung von Feuerlöschern, Rauchmeldern und Notausgängen auf Funktionsfähigkeit.

Wer kann Brandschutzbeauftragte/r werden?

Brandschutzbeauftragte können entweder aus dem eigenen Betrieb stammen oder extern beauftragt werden. Die Bestellung muss schriftlich erfolgen. In vielen Branche sind Brandschutzbeauftragte verpflichtend. Das gilt vor allem in Bereichen mit erhöhter Brandgefahr wie der Industrie, der Chemie- oder Elektrobranche,.

Um Brandschutzbeauftragte/r zu sein, ist eine spezielle Schulung erforderlich. Die Ausbildung umfasst:

  • Grundlagen des baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutzes

  • Kenntnisse zu Brandrisiken, Explosionsschutz und Brandverhütung

  • Zusammenarbeit mit Behörden und Feuerwehr

  • Durchführung von Brandschutzübungen und Sicherheitsunterweisungen

Nach Abschluss der Schulung ist eine regelmäßige Weiterbildung notwendig, um immer auf dem aktuellen Stand der Brandschutzvorschriften zu bleiben.

Aufgaben von Brandschutzhelfer/innen

Während Brandschutzbeauftragte den strategischen Brandschutz verantworten, sind Brandschutzhelfer/innen für praktische Maßnahmen im konkreten Notfall zuständig. Firmen müssen eine ausreichende Anzahl an Brandschutzhelfer/innen benennen, die in der Lage sind, in einer Brand- oder Evakuierungssituation schnell und kompetent zu handeln.

Was müssen Brandschutzhelfer/innen tun?

  • Erstmaßnahmen im Brandfall: Einsatz von Feuerlöschern und anderen Löschmitteln zur Bekämpfung kleiner Brände.

  • Unterstützung bei Evakuierungen: Sicherstellung, dass Fluchtwege frei sind und alle Personen das Gebäude geordnet verlassen.

  • Kontrolle und Wartung von Feuerlöscheinrichtungen: Überprüfung der Einsatzbereitschaft von Feuerlöschern, Brandschutztüren und anderen Brandschutzeinrichtungen.

Was müssen Brandschutzhelfer/innen lernen?

  • Theoretische und praktische Unterweisung zu Brandrisiken und Löschtaktiken

  • Handhabung verschiedener Feuerlöscher und Löschmethoden

  • Verhalten in Evakuierungssituationen

  • Regelmäßige Wiederholungsunterweisungen, um das Wissen aufzufrischen

Wie viele Brandschutzhelfer/innen braucht ein Betrieb?

Die Anzahl der benötigten Brandschutzhelfer/innen hängt von der Betriebsgröße und dem Brandrisiko ab. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt:

  • Mindestens 5 Prozent der Belegschaft sollten als Brandschutzhelfer/innen ausgebildet sein.

  • In Betrieben mit erhöhter Brandgefahr (z. B. Produktion, Lager mit brennbaren Stoffen) ist eine höhere Quote erforderlich.

  • Bei Schichtarbeit oder großen Gebäudekomplexen müssen genügend Helfer/innen verfügbar sein, um eine durchgehende Brandschutzabdeckung zu gewährleisten.

Ein gut geschultes Team aus Brandschutzbeauftragten und Brandschutzhelfer/innen ist wichtig für einen funktionierenden Brandschutz im Betrieb. Sie stellen sicher, dass präventive Maßnahmen umgesetzt werden und im Ernstfall ein schnelles, strukturiertes Handeln möglich ist.

Vorbeugender Brandschutz im Betrieb

Im Betrieb beginnt der Brandschutz damit, Brände am besten zu verhindern, bevor sie ausbrechen. Vorbeugende Maßnahmen senken das Risiko eines Feuers erheblich und tragen dazu bei, Schäden zu minimieren. In diesem Zusammenhang wird zwischen baulichem, anlagentechnischem und organisatorischem Brandschutz unterschieden.

Baulicher Brandschutz

Der bauliche Brandschutz umfasst Maßnahmen, die bereits bei der Errichtung oder Modernisierung eines Gebäudes berücksichtigt werden. Ziel ist es, zu verhindern, dass sich Brände ausbreiten. Wichtig ist, für den Fall der Fälle Fluchtwege zu sichern und die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung zu unterstützen.

  • Feuerfeste Baumaterialien: Der Einsatz nicht brennbarer oder schwer entflammbarer Materialien verringert das Brandrisiko und kann die Brandausbreitung verlangsamen.

  • Feuerschutztüren und Brandabschnitte: Gebäude sollten in verschiedene Brandabschnitte unterteilt sein, um Feuer und Rauch einzudämmen. Feuerschutztüren schließen sich im Brandfall automatisch und verhindern das Übergreifen der Flammen.

  • Flucht- und Rettungswege: Notausgänge müssen gut sichtbar, frei zugänglich und gekennzeichnet sein. Eine ausreichende Anzahl von Ausgängen und Sammelstellen erleichtert eine schnelle Evakuierung.

Anlagentechnischer Brandschutz

Anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen ergänzen den baulichen Schutz und tragen dazu bei, Brände frühzeitig zu erkennen, zu kontrollieren oder automatisch zu löschen.

  • Brandmelde- und Rauchwarnsysteme: Diese Systeme erkennen Rauch oder Hitze und schlagen Alarm, sodass Mitarbeiter/innen und Feuerwehr schnell reagieren können.

  • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen: Sie leiten Rauch und Hitze aus dem Gebäude ab und sorgen für bessere Sichtverhältnisse während einer Evakuierung.

  • Feuerlöscher und stationäre Löschanlagen: Betriebe müssen eine ausreichende Anzahl an Feuerlöschern bereithalten. Zusätzlich sind Sprinkler- oder CO₂-Löschanlagen in Bereichen mit hoher Brandgefahr empfehlenswert.

  • Blitz- und Überspannungsschutz: Elektrische Überspannungen oder Blitzeinschläge können Brände verursachen. Schutzsysteme minimieren dieses Risiko.

  • Sicherheitsbeleuchtung: In Flucht- und Rettungswegen gewährleistet Notbeleuchtung eine sichere Orientierung bei Rauchentwicklung oder Stromausfall.

Organisatorischer Brandschutz

Neben baulichen und technischen Maßnahmen ist die Organisation des Brandschutzes entscheidend. Firmen müssen klare Verantwortlichkeiten festlegen und ihre Mitarbeiter/innen regelmäßig schulen.

  • Brandschutzschulungen für Mitarbeiter/innen: Alle Beschäftigten sollten wissen, wie sie Feuer vermeiden, Feuerlöscher bedienen und sich im Brandfall verhalten.

  • Durchführung regelmäßiger Brandschutzübungen: Evakuierungsübungen helfen, im Ernstfall Panik zu vermeiden und Abläufe einzuüben.

  • Brandschutzverordnungen und Notfallpläne: Betriebe sollten detaillierte Alarmpläne, Feuerwehrpläne und Evakuierungskonzepte erstellen.

  • Kennzeichnung von Fluchtwegen und Sammelstellen: Klare Beschilderungen erleichtern die Orientierung in Stresssituationen.

Abwehrender Brandschutz: Was tun im Brandfall?

Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann es in einem Betrieb zu einem Brand kommen. In diesem Fall ist es entscheidend, dass alle wissen, wie sie sich verhalten müssen. Zum abwehrenden Brandschutz zählen deshalb Maßnahmen, die im Ernstfall eine schnelle Reaktion ermöglichen. Dazu gehören die Alarmierung, Evakuierung, Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Rettungskräften.

Brand melden und Schutz suchen

Ein schnelles und strukturiertes Vorgehen im Brandfall kann Leben retten. Unternehmen müssen daher klare Notfall- und Evakuierungspläne erstellen und regelmäßig trainieren.

Wer setzt den Notruf ab?

Sobald jemand einen Brand erkennt, muss umgehend der Notruf unter 112 abgesetzt werden. Die Person, die den Brand meldet, sollte folgende Informationen bereithalten:

  • Wo befindet sich der Brand?

  • Was brennt und wie stark ist das Feuer?

  • Wer ruft an?

  • Gibt es Verletzte? Wenn ja, wie viele?

  • Warten auf Rückfragen: Das Gespräch erst beenden, wenn die Feuerwehr keine weiteren Fragen hat.

Zusätzlich sollten manuelle Feuermelder genutzt werden, falls vorhanden, um die Alarmierung innerhalb des Betriebs auszulösen.

Fluchtwege und Sammelplätze

Nach der Alarmierung ist die Evakuierung oberste Priorität. Mitarbeiter/innen müssen die festgelegten Fluchtwege nutzen und sich zu den Sammelplätzen begeben. Diese sollten:

  • gut gekennzeichnet und frei zugänglich sein,

  • regelmäßig auf Blockierungen überprüft werden,

  • mit Flucht- und Rettungsplänen ausgestattet werden.

Die Nutzung von Aufzügen ist verboten, da diese bei Rauchentwicklung zur tödlichen Falle werden können.

Löschen oder fliehen?

Es ist nicht immer ratsam, einen Brand selbst zu löschen. Wenn du die Lage falsch einschätzt, kann es schnell gefährlich werden. Die Entscheidung zwischen Löschen oder Fliehen hängt von folgenden Faktoren ab:

✅ Ein Löschversuch ist sinnvoll, wenn:

  • das Feuer klein und noch in der Entstehungsphase ist,

  • geeignete Löschmittel verfügbar sind (Feuerlöscher, Löschdecke),

  • die eigene Sicherheit nicht gefährdet wird.

❌ Sofortige Flucht ist notwendig, wenn:

  • starke Rauchentwicklung die Sicht und Atmung beeinträchtigt,

  • sich das Feuer schnell ausbreitet,

  • keine Löschmittel vorhanden sind oder diese nicht ausreichen,

  • der Brand einen elektrischen Ursprung hat (z. B. Kurzschluss, Kabelbrand).

Falls ein Löschversuch unternommen wird, sollte immer der richtige Feuerlöscher genutzt werden (z. B. CO₂-Löscher für elektrische Brände).

Erste Hilfe nach einem Brand

Nach einer erfolgreichen Evakuierung können Erste-Hilfe-Maßnahmen überlebenswichtig sein. Folgende Grundregeln gelten:

  1. Ruhe bewahren und Gefahrenquelle meiden: Nicht in verrauchte Bereiche zurückkehren.

  2. Verletzte aus der Gefahrenzone bringen, falls möglich.

  3. Notruf absetzen oder bestätigen, dass dieser bereits abgesetzt wurde.

  4. Sofortige Erste Hilfe leisten:

    • Atemwege freihalten, stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit.

    • Brandwunden mit lauwarmem Wasser kühlen (keine Salben oder Hausmittel!).

    • Rauchgasvergiftungen durch Frischluftzufuhr behandeln.

  5. Auf die Feuerwehr und den Rettungsdienst warten.

Damit du und andere Mitarbeiter/innen in solchen Fällen handlungsfähig seid, sollten Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufgefrischt werden. Arbeitgeber sollten Mitarbeiter/innen die Teilnahme an Erste-Hilfe-Kursen ermöglichen und fördern.

Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Rettungskräften

Eine enge Abstimmung mit der Feuerwehr ist entscheidend für schnelles und effektives Handeln im Brandfall. Unternehmen sollten frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Rettungskräften den Einsatz zu erleichtern.

Wichtige Schritte sind die Erstellung eines Feuerwehrplans mit Fluchtwegen, Brandabschnitten und Löschwasserentnahmestellen und die eindeutige Kennzeichnung von Notausgängen, Hydranten und Feuerlöschern. Zudem muss der Zugang von Betriebsräumen für die Feuerwehr jederzeit gewährleistet sein – Fluchtwege und technische Anlagen dürfen nicht blockiert werden. Regelmäßige gemeinsame Brandschutzübungen mit der örtlichen Feuerwehr können helfen, Abläufe zu trainieren und das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen.

Durch diese Maßnahmen kann im Brandfall wertvolle Zeit gewonnen und die Sicherheit aller Beteiligten verbessert werden.

Fazit: Brandschutz im Betrieb – Sicherheit durch Prävention

Ein effektiver Brandschutz ist notwendig. Der Schutz von Menschenleben und Sachwerten, die Sicherstellung des Geschäftsbetriebs und die Vermeidung finanzieller Verluste machen vorbeugende Maßnahmen unerlässlich. Betriebe sollten frühzeitig in ein durchdachtes Brandschutzkonzept oder wenigstens eine Brandschutzordnung investieren, um Risiken zu minimieren und im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:

  • Vorbeugender Brandschutz durch bauliche, anlagentechnische und organisatorische Maßnahmen.

  • Schulungen und regelmäßige Unterweisungen für Beschäftigte, um ein sicheres Verhalten im Brandfall zu gewährleisten.

  • Ernennung von Brandschutzbeauftragten und Brandschutzhelfer/innen zur Überwachung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen.

  • Erstellung eines Feuerwehrplans und klare Evakuierungs- und Notfallstrategien.

  • Regelmäßige Wartung und Überprüfung technischer Anlagen wie Feuerlöscher, Rauchmelder und Sprinklersysteme.

Handlungsempfehlungen für Betriebe jeder Größe:

  • Kleine Unternehmen sollten bereits mit grundlegenden Brandschutzmaßnahmen beginnen: Feuerlöscher, klare Notausgänge und Schulungen für Mitarbeiter/innen sind Mindestanforderungen.

  • Mittelständische Betriebe profitieren von einem strukturierten Brandschutzkonzept mit definierten Verantwortlichkeiten und regelmäßigen Sicherheitsprüfungen.

  • Großunternehmen benötigen umfangreiche Brandschutzstrategien, inklusive technischer Brandschutzanlagen, umfassender Notfallpläne und regelmäßiger Feuerwehrübungen.

Durch präventiven und abwehrenden Brandschutz sowie eine durchdachte Organisation können Unternehmen Brände vermeiden oder ihre Auswirkungen minimieren. Sicherheit ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt – für den Schutz von Mitarbeiter/innen, des Betriebs und der Zukunft des Unternehmens.

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