Serie: Was das Handwerk 2025 fordert: Wieder Lust auf Unternehmertum machen

Serie: Was das Handwerk 2025 fordert: Wieder Lust auf Unternehmertum machen

Redaktion

24.01.2025

3 min

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In wenigen Wochen ist Bundestagswahl. Zur Wahl am 23. Februar hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) 25 Forderungen formuliert. Unter fünf Schwerpunkten zusammengefasst geht es um die folgenden Inhalte:

Wir haben uns die Forderungen des Zentralverbandes einmal etwas genauer angeschaut.

25 Forderungen zur Bundestagswahl 2025: Unternehmertum stärken

"Wieder Lust auf Unternehmertum machen", fordert der Zentralverband des Handwerks. Es geht in den entsprechenden Forderungen vor allem um Bürokratieabbau. Darüber hinaus sollen Gesetze auf Praxistauglichkeit geprüft werden. Deshalb soll die Perspektive von Handwerksunternehmen im Gesetzgebungsprozess eine stärkere Rolle spielen.

Bürokratie abbauen

Bürokratische Hürden seien eine große Belastung für Handwerksbetriebe. Komplexe Berichts- und Dokumentationspflichten bänden wertvolle Ressourcen, die in Kundenprojekte investiert werden könnten. Laut einer Untersuchung im Auftrag des Bundesfinanzministeriums betrachten 80 Prozent der Unternehmen Bürokratie als Standortnachteil.

Im Schnitt verbringen Mitarbeiter/innen demnach 22 Prozent ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Aufgaben und viele Unternehmen beauftragen externe Dienstleister, um diesen Aufwand zu bewältigen. Zu den zentralen Problemfeldern zählen Datenschutz, Steuerrecht und Umweltauflagen. Diese Bereiche gelten als besonders komplex und schwer handhabbar.

Der ZDH fordert daher, unverhältnismäßige Berichtspflichten abzubauen, ohne dabei notwendige Schutzstandards zu gefährden. Viele Betriebe wünschen sich darüber hinaus eine stärkere Digitalisierung der Verwaltung. Gleichzeitig begegnen manche Unternehmen den Herausforderungen durch eigene Digitalisierungsmaßnahmen, etwa in der Buchhaltung oder Einsatzplanung.

Praxis-Checks für Gesetze einführen

Gesetze und Vorschriften sollten praxisnäher gestaltet werden. Häufig wirken neue Regelungen erheblich auf Handwerksbetriebe, ohne dass sie ausreichend auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Der ZDH fordert daher verpflichtende Praxis-Checks für alle Gesetzesvorhaben, die KMU betreffen.

Beispielhaft seien neue Dokumentationspflichten genannt, die in der Vergangenheit oft hohe Kosten verursachten, gerade für kleinere Unternehmen. Mit Praxis-Checks könnten diese Maßnahmen vorab auf ihre Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit geprüft werden, was den Betrieben unnötige Belastungen ersparen würde.

Europäische Gesetze vereinfachen

Die europäische Gesetzgebung hat weitreichenden Einfluss auf Handwerksbetriebe. Während sie im besten Fall Vereinheitlichung und klare Vorgaben schafft, bringt sie oft zusätzliche Belastungen mit sich. Besonders problematisch sei es, dass viele EU-Vorgaben primär auf größere Unternehmen zugeschnitten würden.

Ein Beispiel hierfür kann die Vergabe öffentlicher Aufträge sein, die durch komplexe Anforderungen für kleinere Betriebe schwer umsetzbar ist. Der ZDH fordert daher, nationale Umsetzungen europäischer Vorgaben auf das Mindestmaß zu beschränken. Zudem sollen KMU-Interessen konsequent in den Gesetzgebungsprozess eingebracht werden, um praxistaugliche Regelungen zu gewährleisten.

Normen und Standards verbessern

Technische Normen und Standards stellen für viele Handwerksbetriebe eine enorme Herausforderung dar. Häufig sind diese auf Großunternehmen ausgelegt und berücksichtigen die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Betriebe nur unzureichend. Das kann zu unnötigem Mehraufwand bei der Umsetzung führen.

Der ZDH schlägt vor, KMU-Vertreter/innen systematisch in die Entwicklung und Überprüfung von Normen einzubeziehen. Ziel ist es, praktikable und mittelstandsgerechte Vorgaben zu schaffen, die den betrieblichen Alltag erleichtern. Ein stärkerer Fokus auf die praktische Anwendbarkeit könnte zudem die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Betriebe sichern und stärken.

Arbeitszeitrecht modernisieren

Das geltende Arbeitszeitrecht spiegelt nicht unbedingt die Bedürfnisse moderner Betriebe wider. Starre Regelungen können es Handwerksunternehmen erschweren, flexibel auf Kundenwünsche und Auftragslagen zu reagieren.

Der ZDH fordert in diesme Zusammenhang eine Flexibilisierung der Arbeitszeitgesetze. Betriebe sollen die Möglichkeit erhalten, Arbeitszeiten und deren Erfassung besser an ihre individuellen Anforderungen anzupassen. Tariföffnungsklauseln könnten zusätzlich dafür sorgen, dass branchenspezifische Lösungen gefunden würden. Diese Flexibilität würde nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Beschäftigten zugute kommen, die so mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten hätten.

Fazit

Mit seinen mehr als fünf Millionen Beschäftigten gilt das Handwerk als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig fühlen sich viele Handwerksunternehmen von der Politik übersehen. Die Bürokratie hat den Ruf, eines der größten Hemmnisse für die Branche zu sein.

Betriebe setzen deshalb auch selbst zunehmend auf externe Dienstleister oder digitale Lösungen, um interne Prozesse effizienter zu gestalten. Gleichzeitig fordert der ZDH auch Bewegung in der öffentlichen Verwaltung und weitreichende Reformen, um das Unternehmertum im Handwerk durch weniger Bürokratie wieder attraktiver zu machen.

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