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Die Bundestagswahl steht vor der Tür und damit eine wichtige Entscheidung auch für Handwerksbetriebe in Deutschland. Doch welche Partei hat das Handwerk wirklich im Blick? Bürokratische Hürden, der wachsende Fachkräftemangel, steigende Gewerbemieten und Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften sind nur einige der Herausforderungen, die viele Handwerksunternehmen betreffen. Damit du dir einen Überblick verschaffen kannst, fassen wir die wichtigsten politischen Positionen zusammen.
CDU/CSU: Bürokratie abbauen, Ausbildung fördern
Die CDU/CSU sieht den Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft und setzt auf Bürokratieabbau sowie eine Stärkung der Ausbildung im Handwerk. Ihr Ziel ist es, Unternehmen von Vorschriften zu entlasten und den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern.
Nachweispflichten sollen reduziert werden: Dokumentationspflichten sollen nur bei konkretem Verdacht erbracht werden.
Ein „Freiwilliges Handwerksjahr“ soll Schulabgänger/innen und Studienzweifler/innen den Zugang zum Handwerk schmackhaft machen.
Die finanzielle Förderung von Weiterbildungen im Handwerk soll durch eine Anpassung des Aufstiegs-BAföGs verbessert werden.
FDP: Mehr Freiheit für Selbstständige, weniger Abgaben
Die FDP versteht sich als Partei der Unternehmer/innen und möchte Selbstständige von finanziellen Belastungen befreien. Flexibilität und unternehmerische Freiheit stehen im Mittelpunkt ihrer Handwerkspolitik.
Selbstständige sollen bei der gesetzlichen Krankenversicherung entlastet werden – die Beiträge sollen sich stärker an den realen Einnahmen orientieren.
Der bürokratische Aufwand bei Gründungen und für bestehende Betriebe soll deutlich reduziert werden.
SPD: Mehr Fachkräfte und sichere Löhne
Die SPD stellt die Fachkräftesicherung und faire Arbeitsbedingungen in den Fokus ihrer Handwerkspolitik. Sie sieht das Handwerk als wichtigen Wirtschaftsfaktor und setzt auf eine Stärkung der sozialen Absicherung.
Eine Fachkräftestrategie soll mehr Anreize für Aus- und Weiterbildung schaffen.
Die Anerkennung von Handwerker/innen als zentrale Stütze der Gesellschaft soll durch gezielte Fördermaßnahmen unterstrichen werden.
Betriebe sollen durch Innovationen und Investitionen für die Zukunft abgesichert werden.
Ein Transformationszuschuss sowie ein Qualifizierungsgeld sollen Betriebe und Beschäftigte bei Weiterbildungen unterstützen.
Bündnis 90/Die Grünen: Nachhaltiges Handwerk stärken
Die Grünen sehen das Handwerk als zentralen Akteur für eine nachhaltige Wirtschaft und wollen ökologische Innovationen sowie soziale Sicherheit stärker fördern.
Bürokratische Hürden sollen gesenkt und Betriebsnachfolgen erleichtert werden.
Die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung soll durch Maßnahmen wie einen kostenlosen Meisterbrief verbessert werden.
Selbstständige Handwerkerinnen sollen durch Mutterschaftsgeld und bessere soziale Absicherung unterstützt werden.
Regionale Wertschöpfungsketten und umweltfreundliche Geschäftsmodelle sollen finanziell gefördert werden.
Ein Azubi-Deutschlandticket und Zuschüsse zum Führerschein sollen Auszubildende entlasten.
Die Linke: Schutz vor steigenden Mieten und bessere Tarifbindung
Die Linke setzt sich vor allem für kleine Handwerksbetriebe ein, die von hohen Gewerbemieten und unsicheren Arbeitsbedingungen betroffen sind. Sie fordert Maßnahmen zur sozialen Absicherung und fairen Bezahlung.
Ein Mietendeckel für Kleingewerbe und Handwerksbetriebe soll steigende Gewerbemieten begrenzen.
Arbeitsintensive Handwerksleistungen und Reparaturen sollen steuerlich begünstigt werden, um nachhaltige Geschäftsmodelle zu stärken.
Tarifverträge sollen für mehr Betriebe verpflichtend werden, um faire Löhne sicherzustellen.
Öffentliche Aufträge sollen bevorzugt an tarifgebundene Betriebe vergeben werden.
Welche Partei setzt sich für deine Interessen ein?
Jede Partei legt unterschiedliche Schwerpunkte. Je nach Betriebsgröße und Geschäftsmodell können verschiedene Programme für dich wichtig sein:
Du willst weniger Bürokratie? Die Union will Vorschriften abbauen.
Du bist selbstständig und willst flexiblere Versicherungsbeiträge? Die FDP plant Entlastungen für Selbstständige.
Du willst eine starke Fachkräftesicherung? Die SPD setzt auf Ausbildungsförderung und sichere Löhne.
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in deinem Betrieb? Die Grünen wollen umweltfreundliches Handwerk stärken.
Steigende Mietpreise setzen dich unter Druck? Die Linke fordert einen Mietendeckel für Gewerbe.
Wichtig ist: Jede Stimme zählt.
Mehr als nur Wählen: Gemeinsam anpacken
Die Wahl ist ein wichtiger demokratischer Akt, aber sie allein wird nicht die Herausforderungen des Handwerks lösen. Die aktuelle gesellschaftliche Debatte ist oft von Gegensätzen und Konflikten geprägt. Doch nachhaltige Lösungen entstehen nur durch konstruktiven Dialog und aktive Mitarbeit.
Das Handwerk lebt von Gemeinschaft, Austausch und Pragmatismus – Eigenschaften, die auch in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion gefragt sind. Wer Veränderungen will, sollte nicht nur seine Stimme abgeben, sondern sich auch aktiv in Berufsverbänden, Innungen oder Netzwerken engagieren. Die kommenden Jahre bieten Chancen für Verbesserungen.
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