26 Aug 2024
Der Vorteil virtueller Besichtigungen im Handwerk
Kategorien: Digitalisierung / Betriebsführung
Zum Tag des Handwerks am 21. September 2024 präsentieren wir dir einen neuen Beitrag aus unserer Serie. Dieser bietet praktische Tipps und wertvolle Einblicke, die Handwerker/innen helfen, ihre täglichen Herausforderungen zu meistern und die zahlreichen Erfolge im Handwerk zu feiern.
Montagmorgen - und die Woche beginnt schon hektisch. Dein Telefon klingelt und seltsamerweise haben sich zwischen Freitagabend und heute Morgen schon wieder etliche E-Mails gesammelt. Außerdem steht bald auch schon die erste Baustelle des Tages an.
Plötzlich auch noch ein Anruf: Ein potenzieller Kunde möchte eine Besichtigung vereinbaren. Doch halt: Statt dich durch den dichten Verkehr zum Kunden zu kämpfen, setzt du dich bequem an deinen Schreibtisch, öffnest dein bevorzugtes Video-Tool und führst die Besichtigung beim Interessenten digital durch. Den Rest des Tages bekommst du jetzt auch noch organisiert.
Wobei können Videobesichtigungen und Videokonferenzen im Handwerk helfen?
Die Besichtigung vor Ort ist persönlicher, hat aber auch Nachteile. Für den Kunden genauso wie für dich und deinen Betrieb. Klar: Für dich ist es auf jeden Fall ein zusätzlicher Weg, wenn du noch vor der Annahme eines Auftrags erst einmal beim Kunden vorbeischauen musst. Du kannst die Zeit zwar abrechnen. Das wiederum freut aber den Kunden nicht. Außerdem muss für eine Besichtigung vor Ort erst einmal ein Termin gefunden werden. Das gilt zwar auch bei einer virtuellen Besichtigung. Doch viele potenzielle Kunden nehmen es entspannter, wenn sie niemanden in ihrer Wohnung empfangen müssen.
Auch deshalb spielen Videobesichtigungen im Handwerk zunehmend eine wichtige Rolle. Sie bieten die Möglichkeit, den Kontakt mit Kunden zu intensivieren und gleichzeitig wertvolle Zeit und aufseiten des Kunden auch noch Geld zu sparen. Einige der Hauptvorteile dieser digitalen Tools sind:
Zeitersparnis: Keine langen Fahrten mehr zu Kundenterminen.
Effiziente Kommunikation: Probleme können sofort besprochen und Lösungen in Echtzeit präsentiert werden.
Flexibilität: Besichtigungen und Konferenzen können jederzeit und von überall aus durchgeführt werden.
Kosteneinsparung: Geringere Reisekosten und optimierte Arbeitsabläufe.
Durch die Integration solcher Tools in den Alltag eines Handwerksbetriebs können Arbeitsprozesse optimiert und die Zufriedenheit der Kunden gesteigert werden.
Wie Videobesichtigungen und Videokonferenzen funktionieren
Videobesichtigungen und Videokonferenzen sind technisch gesehen einfach, aber ihre korrekte Anwendung kann entscheidend für den Erfolg eines Projekts sein. Grundsätzlich funktionieren diese Tools so:
Videobesichtigung: Als Handwerker/in führst du Kunden virtuell durch eine Baustelle oder ein Objekt, während er oder sie über das Video-Tool auf Details hinweist und Fragen beantwortet. Umgekehrt kann ein möglicher Kunde dir per Video seine Situation im Haus bzw. in der Wohnung zeigen.
Videokonferenz: Mehrere Teilnehmer/innen können sich gleichzeitig austauschen, Dokumente teilen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Für technisch weniger versierte Nutzer/innen ist es wichtig zu wissen, dass diese Tools meist sehr intuitiv sind. Mit wenigen Klicks kann eine Videobesprechung gestartet und der Bildschirm für alle Teilnehmer/innen freigegeben werden. So lassen sich komplexe Sachverhalte schnell und verständlich darstellen.
Beispiele für den Einsatz virtueller Besichtigungen im Handwerk
Sind virtuelle Besichtigungen in allen Gewerken möglich? Es kommt darauf an. Im Prinzip kannst du als Maler/in, als Möbelpacker/in, als Installateur/in und eigentlich in jedem Handwerk virtuelle Besichtigungen durchführen. Die Endabnahme erledigst du zwar am besten vor Ort und in Person. Doch das meiste andere geht auch per Kamera.
Nimm die dreiköpfige junge Familie, die in eine größere Wohnung umziehen möchte. Der Auftrag an dich beinhaltet das Verpacken und den Transport beim Umzug. Um die Menge an Möbeln und die anfallenden Kartons abzuschätzen, musst du nicht unbedingt vor Ort sein. Erledige das ganz einfach per Video-Anruf mit den glücklichen Eltern und lass dir darüber alle Räume und die Einrichtung zeigen. Als erfahrene/r Möbelpacker/in kannst du schnell den Aufwand und die Kosten abschätzen, sodass du zeitnah ein erstes Angebot machen kannst.
Oder denk an den Single in seiner Berliner Zwei-Zimmer-Wohnung. Als Maler/in kannst du dir per Video-Anruf zumindest einen ersten Eindruck über die Größe der Räume, die Wandbeschaffenheit und die Anforderungen vor Ort verschaffen. Sollte das nicht ausreichen, kannst du zwar immer noch einen Vor-Ort-Besuch starten, aber oft genügt dieser erste Eindruck.
Manchmal ist nicht einmal zwingend eine virtuelle Besichtigung für handwerkliche Arbeiten nötig. Stell dir vor, ein möglicher Kunde möchte einfach ein paar Lampen in seiner Wohnung montiert haben. Lass dir von den Lampen und den entsprechenden Räumen Fotos schicken, um den Aufwand abzuschätzen. Sind die Decken überdurchschnittlich hoch? Sollte der Kunde vor Ort vorher Möbel aus dem Weg räumen? Durch Fotos oder eine virtuelle Besichtigung verschaffst du dir einen hervorragenden Einblick in deine spätere Arbeitssituation. Außerdem verringerst du Verzögerungen, indem du darum bitten kannst, den Arbeitsort schon vorzubereiten, sodass beispielsweise Hindernisse beiseite geräumt werden.
Beispiele für den Einsatz von Videokonferenzen im Handwerk
Immer mehr Kunden mit besonderen Wünschen und in derselben Zeit immer weniger Nachwuchs auf der Baustelle und in der Werkstatt. Zeit ist ohnehin knapp. Das Problem verschärft sich im Handwerk allerdings noch einmal. Was Zeit spart, ist gut. Und viel Zeit lässt sich dort sparen, wo Wege wegfallen. Davon können gerade Betriebe und Handwerksunternehmen profitieren, die bei großen Projekten mit anderen zusammenarbeiten.
Angenommen, ein Unwetter hat in der Stadt gewütet und auch bei deiner aktuellen Baustelle Schäden hinterlassen. In einigen Fällen ist es sicher sinnvoll, dass du als Mitverantwortliche/r direkt zur Baustelle fährst. In anderen Fällen kannst du dich mit Verantwortlichen vor Ort zusammenschalten und erhältst zumindest erste Einblicke.
Und was ist mit Telefonaten? Es ist ja nicht so, als hättest du dir früher keine Wege sparen können. Für die Bindung zwischen Geschäftspartner/innen kann es aber hilfreich sein, sich manchmal auch von Angesicht zu Angesicht zu sehen.
Welche Tools eignen sich für Videobesichtigungen und Co. am besten?
Wenn es um Videobesichtigungen und Videokonferenzen geht, gibt es eine Vielzahl von Tools, die sich für Handwerksbetriebe eignen. Hier ist ein Vergleich einiger der beliebtesten Optionen:
Zoom
Vorteile: Einfache Bedienung, hohe Stabilität, umfangreiche Funktionen wie Breakout-Räume und Aufnahmen.
Nachteile: Datenschutzbedenken, kostenpflichtige Funktionen für größere Meetings.
Microsoft Teams
Vorteile: Nahtlose Integration mit Office 365, umfangreiche Kollaborationsmöglichkeiten, gute Sicherheitsstandards.
Nachteile: Komplexe Bedienung für Einsteiger/innen, erfordert Office 365-Abonnement.
Google Meet
Vorteile: Kostenlos, einfache Integration mit Google Workspace, keine Softwareinstallation notwendig.
Nachteile: Begrenzte Funktionen im Vergleich zu anderen Tools, Videoqualität schwankt je nach Internetverbindung.
Handwerker-Software mit Videofunktion
Vorteile: Speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben zugeschnitten, einfache Bedienung, oft integrierte Dokumentationsmöglichkeiten.
Nachteile: Weniger verbreitet, möglicherweise geringere Stabilität als bei etablierten Anbietern.
Diese Tools bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, aber alle haben das Potenzial, die Arbeitsabläufe in Handwerksbetrieben effizienter zu gestalten.
Tipps und Tricks: So implementierst du Videobesichtigungen und Videokonferenzen erfolgreich
Hier sind einige praktische Tipps, um Videobesichtigungen und -konferenzen in deinem Handwerksbetrieb erfolgreich einzuführen:
Wähle das richtige Tool: Je nach Bedarf und Größe deines Betriebs kann ein anderes Tool besser geeignet sein.
Schule dein Team: Stelle sicher, dass alle Mitarbeiter/innen mit den ausgewählten Tools vertraut sind.
Teste die Technik im Voraus: Vor wichtigen Terminen sollte die Technik geprüft werden, um Probleme zu vermeiden.
Erstelle einen Leitfaden für Kunden: Damit auch Kunden wissen, wie sie an einer Videobesichtigung teilnehmen können, ist ein kurzer, verständlicher Leitfaden hilfreich.
Nutze die Aufzeichnungsfunktion: Wichtige Gespräche können aufgezeichnet und später noch einmal angeschaut werden.
Fazit
Videobesichtigungen fürs Handwerk bieten genauso wie Videokonferenzen die Möglichkeit, effizienter und flexibler zu arbeiten, während sie gleichzeitig den Kundenservice verbessern. Durch die richtige Auswahl und Implementierung der Tools kannst du deinen Betrieb optimal auf die Zukunft vorbereiten und sowohl Zeit als auch Ressourcen sparen.
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